In Panama-City angekommen, entschlossen wir uns aufgrund der politischen Lage, Kolumbien nicht zu bereisen und buchten deshalb für uns und unser Motorrad einen Flug nach Guayaquil in Ecuador. Bei der Zollabfertigung trafen wir “George“, einen Franzosen, der bereits seit 2 Tagen mit den Behörden verhandelte, um sein Motorrad durch den Zoll zu bekommen. Durch seine Tipps und Vorarbeit, bekamen auch wir unser Motorrad noch am selben Tag frei. Gemeinsam fuhren wir nach Quito, überquerten den Äquator (Zertifikat, Bild und Stempel im Pass!), befuhren die Strasse der Vulkane in Richtung Süden, überquerten in Macara die Grenze nach Peru und folgten dann der Küstenstrasse nach Trujillo. Außerhalb von Trujillo befinden sich mehrere Ausgrabungsstätten, unter anderem “Chan Chan“, einst die größte Stadt des Kontinents; “Huaca del Sol und Huaca de la Luna“(Sonnen- und Mondpyramide) der Moche-Kultur, und Huanchaco, bekannt durch die Schilfrohrboote.
Besuchten anschließend die 8-Millionenstadt Lima (einst die Königin unter den Städten Südamerikas) und Nasca (bekannt durch die Nasca-Linien, die von Erich von Däniken als Landebahnen der Außerirdischen gedeutet wurden). Eine weitere Besonderheit ist der Friedhof von Nasca. Aufgrund der extremen Trockenheit in dieser Region, wurden früher die Toten nur in Tücher gewickelt und in Kuhlen im sandigen Boden beigesetzt, mumifizierten sich und sind bis zum heutigen Tag noch sehr gut erhalten.
Um nach Cuzco (einst die Metropole des riesigen Inkareiches) zu gelangen, mussten wir die Panamericana verlassen. Als1533 Pizarro und seine Männer in Cuzco einritten, waren sie vom Glanz der Stadt überwältigt. Eine 250m lange Goldkette umspannte den Marktplatz und dahinter erhoben sich die Paläste mit goldenen Türrahmen. Heute versuchen die Touristen, sich diesen alten Glanz vorzustellen, denn alles Gold, was einschmelzbar war, ist verschwunden. Von hier führte uns die Straße ins Tal des Rio Urubamba und dem Berg, auf dem sich Machu Picchu versteckt. Erst 1911 wurden die Ruinen von H. Bingham entdeckt, er beschrieb sie als “The Lost City of the Inca“. Über der Stätte, die sich unauffällig an die Bergkuppe schmiegt, liegt bis heute etwas Geheimnisvolles.
Nach so viel Kultur benötigten wir mal wieder dringend Natur, und machten uns auf den Weg zum Titicacasee, in der fast 4000m hohen Andenhochebene. Nach einer Bootstour zu den schwimmenden Schilfinseln der Uros, dem Besuch von La Paz in Bolivien (höchstgelegene Stadt der Welt) und der Atacama-Wüste erreichten wir in Chile wieder die Küstenstraße. Über Santiago de Chile, Puerto Mont und Rio Gallegos erreichten wir überglücklich am 30.12.99 die südlichste Stadt der Welt: “Ushuaia“ und das Ende der Panamericana.
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